Im Westlichen Ringgebiet Braunschweigs waren einst die großen Fabriken des Maschinenbaues wie z. B. die Luther Werke, die Wilke Werke, Karges Hammer und auch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt (BMA) mit ihren weltweiten Absatzmärkten erfolgreich tätig. Hier wurde das Geld für viele Familien verdient, hier wohnten und wohnen viele Industriearbeiter und Handwerker. Diese Menschen definierten sich zu Zeiten der großen Fabriken oftmals stark über ihren Beruf und / oder ihren Arbeitsplatz und schafften so eine besondere Verbundenheit mit ihrem Arbeitgeber, ihren Nachbarn und ihren Wohnquartieren.
Dass der Verein seinen Standort in diesem Stadtviertel suchte und fand, liegt auf der Hand und die Möglichkeit, auf dem Werksgelände der BMA eine historische Werkshalle anmieten zu können, gibt der Verbundenheit zum Viertel besonderen Ausdruck. Die Halle bietet dem Verein umfangreiche Räume für Werkstätten und soziale Begegnungen, unter dem Dach des Vereins kann man tun, was einem selbst Genugtuung und Anerkennung verschafft.
Heute hat sich das Stadtviertel für viele Mitbürger aus den unterschiedlichsten Nationen und Berufen geöffnet und beherbergt neben den „Alteingesessenen“ auch viele junge Menschen. Der Verein ist diese Öffnung mitgegangen und kann damit sein Handlungsspektrum im sozialen Engagement und der Nachhaltigkeit deutlich erweitern. Das allgemein veränderte Umfeld befördert zusätzliche Fähigkeiten, anderes Wissen und neue Sichten auf viele Dinge, die heute gebraucht werden, um ein Stadtviertel attraktiv mitgestalten zu können.
Eines ist allerdings über die Zeit gleich geblieben. In der nachberuflichen Phase fehlt Menschen häufig dieses ansprechende Milieu, der Arbeitsplatz als Ort individueller Verwirklichung und Anerkennung. Neue, ersehnte Freiräume (Freiheit, Reisen, finanzielle Unabhängigkeit, soziale Absicherung etc.) verhindern nach einer Neuorientierung nicht, dass man sich manchmal in die lieb gewonnene Berufswelt zurücksehnt. AntiRost will und wollte hier Raum schaffen für Gleichgesinnte.